Der EU AI Act ist da: Was Schulen jetzt wissen müssen – 3 praktische Takeaways

Die Diskussion um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Klassenzimmer ist allgegenwärtig und sorgt bei vielen Lehrkräften und Schulleitungen für Unsicherheit. Mit dem EU AI Act ist nun die weltweit erste umfassende Regulierung für KI in Kraft getreten. Doch anstatt als restriktive Hürde verstanden zu werden, bietet das Gesetz vor allem eines: einen klaren Rahmen für die Zukunft. Wir haben die wichtigsten und praxisrelevantesten Fakten für Pädagoginnen und Pädagogen zusammengefasst.

Takeaway 1: Der Zeitplan – Warum Schulen jetzt handeln müssen, aber nicht in Panik verfallen sollten

Der EU AI Act ist offiziell am 1. August 2024 in Kraft getreten. Entscheidend für die Praxis ist jedoch, dass die meisten Regelungen erst ab dem 2. August 2026 gelten werden. Diese zweijährige Übergangsphase ist kein Grund zum Abwarten, sondern ein kritisches Zeitfenster für die Vorbereitung. Schulen haben nun die Gelegenheit, gezielte Strategien zu entwickeln und fundierte Leitlinien für die Integration von KI in den Schulalltag zu erarbeiten.

Takeaway 2: Der Fokus – Ein klarer Rahmen statt eines Verbots

Das Ziel der neuen Regulierung ist nicht, den Einsatz von KI zu verhindern. Vielmehr geht es darum, ihren „sinnvollen Einsatz“ innerhalb eines „klaren Rahmens“ zu gewährleisten. Diese Haltung spiegelt sich auch im KI-Pilotprojekt „KIMADU” (Künstliche Intelligenz im Mathematik- und Deutschunterricht) in NRW wider:

KI hat großes Potential für das Lehren und Lernen und wird aus dem Alltag unserer Schülerinnen und Schüler nicht mehr wegzudenken sein. Deswegen ist es wichtig, dass wir in der Schule innerhalb eines klaren Rahmens den sinnvollen Einsatz von KI erproben. Der Einsatz von KI wird eine Lehrkraft niemals ersetzen können, kann aber den Unterricht ergänzen. […] Neben allen Chancen ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler von Beginn an reflektiert mit den neuen Möglichkeiten umgehen und sich auch der Grenzen bewusst sind.

Die Botschaft ist eindeutig: KI soll Lehrkräfte ergänzen, nicht ersetzen, und ein zentrales Ziel muss die Förderung einer kritischen Medienkompetenz bei Schülerinnen und Schülern sein.

Takeaway 3: Die Praxis – Datenschutzfreundliche Alternativen sind der Schlüssel

Passend zu diesem Fokus auf sichere und sinnvolle Nutzung werden im schulischen Kontext auch konkrete Werkzeuge in den Blick genommen. Eine zentrale Empfehlung ist hierbei die Nutzung von „datenschutzfreundlichen lokalen Chatbots“. Als konkretes Beispiel für eine solche Anwendung wird GPT4All genannt. Dieser Hinweis ist besonders wertvoll, da er Schulen einen direkten Weg zu praktischen und sicheren Lösungen aufzeigt, mit denen die weit verbreiteten Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes proaktiv adressiert werden können.

Fazit: Ein Ausblick für den Schulalltag

Der EU AI Act schafft eine wichtige Grundlage für die Zukunft der Bildung. Er bietet Schulen die Chance, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz nicht nur reaktiv zu verwalten, sondern ihn durchdacht und strategisch in Lehr- und Lernprozesse zu integrieren. Die entscheidende Frage für jede Bildungseinrichtung lautet daher: Welche konkreten Schritte wird Ihre Schule in den kommenden 24 Monaten einleiten, um KI nicht nur zu verwalten, sondern pädagogisch wirksam zu gestalten?

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